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448 Route 24.ʿADLÛN. Von ʿAkka

Von ʿAkka nach Tyrus über Kalʿat Karn (2 Tage). Von
ʿAkka aus reitet man in etwa 2 St. NO. nach ʿAmka; von hier kann man
in circa 3 St. Kalʿat Karn erreichen (Führer nothwendig; ein rüstiger
Fussgänger kann die Tour leicht zu Fuss machen und die Pferde nach
el-Bassa schicken). Der Weg führt an einer unbedeutenden Ruine Kalʿat
Djedîn,
zur Kreuzfahrerzeit Judin genannt, vorbei; die Berge sind theil-
weise
bewaldet. Kalʿat Karn liegt am Wâdi el-Karn (Herdawîl); es ist
eine grosse Festung aus der Kreuzfahrerzeit, bisher wenig besucht. Der
Bau des Schlosses (ehemals Mons fortis genannt) wurde im Jahre 1229
durch Hermann von Salza, Grossmeister des Deutschen Ordens begonnen.
Montfort war das Hauptbesitzthum dieses Ordens in Syrien und wurde 1291
von Bibars zerstört. Die Lage ist grossartig. Das Schloss steht auf einer
Felszunge zwischen zwei Thälern, die bis 180m tief sind. Der Zusammen-
hang
des Felsens mit dem östlichen Berge ist durch einen künstlichen
Graben, aus welchem man die Bausteine holte, unterbrochen. Die Fels-
abhänge
sind an manchen Orten durch gemauerte Stützen unzugänglich
gemacht. Das Material derselben bilden gewaltige fugenrändrige Quadern
mit einer Neigung nach einwärts, um die Ersteigung unmöglich zu machen.
An der NO.-Seite entlang laufen Gewölbe. Im NW. ist ein grosses Thor
erhalten, ein anderes im SO.; bei dem letzteren findet sich eine Art Krypta
oder Cisterne. Ueberall ist der Spitzbogen angewendet. Gegen NW. steht
ein achteckiger Pfeiler von 1,8m Durchmesser, welcher durch 8 Bogen mit
den Mauern verbunden war; hier befand sich eine Capelle oder eine Halle.
Das Innere des Schlosses ist theilweise mit Gestrüpp überwachsen. Die
Aussicht umfasst gegen O. bewaldete Höhen, im W. das Meer in grosser
Ausdehnung. Der Weg das Wâdi el-Karn hinab führt in 3 St.
nach dem christlichen Dorf el-Bassa, nahe am Râs en-Nakûra (S. 442).

Von Tyrus nach Sidon (ca. 7 St.). Der Weg führt am Meeres-
ufer
entlang; nach 32 Min. entfernt man sich von demselben.
Die Ebene ist fruchtbar; r. eine Anzahl Dörfer, Nehari, Dibbal
,Tûra, Bediâs.
Nach 10 Min. kommt man zu einer schönen Quelle
ʿAin Babûk l. In NNO.-Richtung erreicht man nach 55 Min. den
verfallenen Chân el-Kâsimîye; 15 Min. oberhalb der Brücke am
linken Flussufer finden sich Ruinen, Burdj el-Hawâ. Bei einem
Gebäude von hohem Alterthum liegt ein colossaler, reich ausge-
schmückter
Sarcophag; daneben andere, worunter einer, der nicht
vom Felsen losgelöst ist; die hier befindliche Necropole führt den
Namen Kubûr el-Mulûk (Königsgräber). In 3 Min. steigt man zu
der doppelbogigen Brücke über den Litâni hinunter, der hier el-
Kâsimîye
heisst (S. 468); der Fluss ist hier ziemlich tief und fliesst
in grossen Krümmungen dem Meere zu.

Der Weg führt weiter über die wellige Küstenebene; die Dörfer
liegen an den niedrigen Abhängen des Gebirges im O. Nach 25 Min.
bei den Ruinen eines Chân wird ein weisser Felsen r. von der Strasse
sichtbar. Hier liegen zwei merkwürdige Grotten; an den Wänden
der kleineren sind Kreuze, in der andern eine griechische In-
schrift
; an der Wand neben der Höhle Dreiecke und Figuren, theil-
weise
kindische, mit Inschriften in griechischer und phönicischer
Sprache (Triangel und Palme sind wahrscheinlich Zeichen des Astarte-
cultus
). In 27 Min. passirt man den Bach Abu’l Aswad; bald be-
ginnt
eine Reihe von Ruinen. Nach 22 Min. sieht man r. das
Weli Nebi Seïr, l. einige Säulen bei Felsengräbern; nach 18 Min.
r. das Dorf ʿAdlûn. Diese Ortschaft, die wohl eigentlich ad nonum